Zumeldung zum Volksantrag „Nicht ohne unsere Realschulen“ des Realschullehrerverbandes Baden-Württemberg
von RLV-BW
Pressemitteilung
Zumeldung zum Volksantrag „Nicht ohne unsere Realschulen“ des Realschullehrerverbandes Baden-Württemberg
Realschulen sind erfolgreicher Partner der beruflichen Schulen
70 % eines Schülerjahrgangs müssen die beruflichen Schulen besuchen
Auswirkungen von G9 auf alle Schularten müssen berücksichtigt werden
Stuttgart, den 8. November 2024 „Es gilt die Auswirkungen der Rückkehr zu G9 in den Blick zu nehmen, damit Realschulen und Berufliche Schulen nicht abgehängt werden, ansonsten droht das Aufstiegsversprechen für die meisten Schülerinnen und Schüler zu scheitern. Dafür braucht es ordentliche Rahmenbedingungen, damit Schülerinnen und Schüler in heterogenen Klassen erfolgreich lernen können“, so der BLV-Vorsitzende Thomas Speck heute in Stuttgart.
Es ist absolut unverständlich, dass wir insgesamt nicht mehr auf die Wege neben dem allgemeinbildenden Gymnasium setzen. Überall sonst in Europa baut man die Alternative über die berufliche Bildung aus, reduziert damit erfolgreich die Jugendarbeitslosigkeit und hat im Gegensatz zu Baden-Württemberg eine positive Wirtschaftsentwicklung. Angesichts einer Rekordzahl von 380.000 jungen Menschen ohne abgeschlossene Berufsausbildung, einem gleichzeitig riesigen Fachkräftemangel und nun auch noch steigender Arbeitslosigkeit kommt der Kombination aus (Werk-)Realschulen/Gemeinschaftsschulen/Hauptschulen und beruflichen Schulen eine entscheidende Bedeutung zu, wenn es darum geht Wohlstand und Zukunftschancen für alle zu erhalten.
„Es gilt sicherzustellen, dass 70 % eines Schülerjahrgangs die beruflichen Schulen besuchen und dort die Fördermöglichkeiten vorfinden, die sie brauchen, um eine Ausbildung erfolgreich zu absolvieren. Ansonsten drohen erhebliche Konsequenzen wie alarmierende Meldungen aus Schleswig-Holstein zeigen: Die Zahl der Auszubildenden ist dort in den letzten 4 Jahren um 30 %* gesunken. Das kann niemand in Baden-Württemberg wollen, denn so finden einerseits Unternehmen und Handwerk nicht die benötigten Mitarbeiter und andererseits viele junge Menschen keine Beschäftigung“, so der BLV-Vorsitzende abschließend.
*Quelle: https://www.ndr.de/nachrichten/schleswig-holstein/Berufsschulen-in-SH-Land-will-Klassen-zusammenlegen,ausbildung1132.html